Dangerous World
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Zwei Gangs, eine Stadt
 
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Die Flure

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NPC
Admin
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BeitragThema: Die Flure Die Flure Icon_minitimeFr Dez 25, 2015 12:13 pm

Die Flure Tae3f6f_Krankenhausflur
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Kien Choi
Kien Choi

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BeitragThema: Re: Die Flure Die Flure Icon_minitimeMo Feb 15, 2016 6:48 pm

So schnell wie die neue Person dazu gekommen war, genau so schnell verschwand diese mit einem anderen wieder. Kien kannte, den Namen nicht wirklich, er konnte sie kaum Namen merken, vor allem nicht die der Gang. Ganz einfach weil die Lust nicht da war, sich die Namen von Gangmitgliedern zu merken, mit denen er sowieso nichts zu tun hatte. Die wichtigsten Namen wusste er ja. Die vom Trainer Jaebum, den von Summer und noch einige mit denen er schon mal zusammen gearbeitet hatte, mit denen er auch heute noch zu tun hatte. Mehr musste er sich jetzt wirklich nicht merken. Wahrscheinlich wäre er Nichtmal dazu imstande sich irgendwas zu merken, schließlich hatte er es nicht wirklich so mit seinem Gedächtnis, da immer diese Erlebnisse von früher in ihm aufbrodelten. Erinnerungen mit denen er nicht wirklich klar kam. Es einfach nicht schaffte, sich davon loszureißen, egal was er auch versuchte. Er hatte es wirklich langsam aufgegeben sich gegen was zu wehren, es hätte ja sowieso keinen Sinn, würde es für ihn sicher auch nie haben. Der Grund war einfach, er konnte nicht an vergangenen loslassen, er schaffte es nicht, sich unabhängig von dem zu machen. Schließlich funktionierte er nur dadurch so, wie er heute war. Klar würde es ihm eine menge Helfen, endlich mit der Vergangenheit abzuschließen, aber da war noch das Gefühl von reue in sich. Seine Mutter war tot, wahrscheinlich war er schuld daran, da sie ja nur seinetwegen diese Drogen zu sich genommen hatte. Die Frau die er so hasste, aber eigentlich lieben sollte. Es war eine wirklich verkehrte Welt, so viele wirkliche Probleme und er kam Nichtmal damit klar, sich von dieser eine Erinnerung loszureißen. Er schaffte es einfach nicht, egal wie groß der Wunsch war, egal mit wem er darüber redete- was er noch nie versucht hatte aber egal. Es war alles was er kannte, alles was er je gekannt hatte, selbst wenn er den Mut hätte seine Vergangenheit einfach sein zu lassen. Wo würde es ihn den hinbringen? Er hatte weder Familie, noch hatte er Freunde, noch hatte er sonst wen. Er war alleine. Vollkommen alleine, so wie er es sonst schon immer gewesen war, womit hatte er das verdient, womit hatte er sich das zugeschrieben, es gab wirklich schlimmeres, als die Tatsache. Dass er als Kind fast an einer Überdosis Drogen gestorben ist. Wäre sein Opa nicht gewesen, wäre er jetzt wahrscheinlich nicht hier, was vermutlich auch für alle beteiligten besser gewesen wäre. Dann hätte er nicht so viele Menschen auf dem gewissen, dann würde man ihn nicht dazu missbrauchen, Bomben zu Bauen die anderen Leute umbringen könnten. Warum hatte er nur so ein verdammtes Pech? Wie war er überhaupt in die Gang gekommen, im Dienst, bei der Polizei, wäre es ihm doch viel wohler, vielleicht wäre es ihm da wirklich besser ergangen als hier. Vor allem hätte er da nicht seine einzige Vertraute in Stich gelassen. Sein Blick glitt kurz aus dem Fenster, zu den Menschen nach draußen. Womit hatte er das verdient? Was hatte er jemals falsch gemacht? Sein Kopf tat ihm weh, nicht von der halb schlaflosen Nacht, die er hinter sich hatte. Aber von den vielen Gedanken, die in ihm brodelten und einfach keine Ruhe gaben. Irgendeinmal war es dann aber wirklich fertig, irgendeinmal ging sie, meldete sich nicht mehr zu Wort, ein stummes Anstarren war es gewesen, mehr nicht.
hum, auch gut, auf dem Sofa einschlafen, mitten im Aufenthaltsraum, nachdem Summer gegangen war. Anders wäre es ein wenig, seltsam gewesen? Er war sichtlich zu faul gewesen, aufzustehen und so ins Bett zu kriechen. Dabei hatte er Nichteinmal gemerkt, dass er Müde war. Eher vielen ihm plötzlich die Augen zu und Schluss. Schon schlummerte er in seiner altbekannten schlechten Traumwelt. Wie jede Nacht träumte er von all den Erniedrigungen die er durchgemacht hatte. Von all den schlechten Erlebnissen, die er hatte und war froh als ihn etwas, oder besser jemand, weckte. Blinzelnd, mit braunen zerzausten Haaren und licht verschlafenem Blick sah er sich um. Musste sich erst wieder komplett zurechtfinden, bevor er auch nur annähernd sagen konnte, wer ihn aus dem unruhigen Schlaf gerissen hatte. Blinzelnd sah er sein gegenüber an, erkannte dann nach einigen Augenblicken den jungen Trainer, Name, Name..ahh..Jaebum. Selbst die Namen seiner..Freunde? Konnte er sich nicht wirklich merken, was eine Schande, aber es war halt nicht unbedingt einer seiner größten Stärken. Wenn so gedacht war, hatte er kaum irgendeine Stärke, er war halt einfach nur da, und damit hatte es sich. Hübsche Deko, naja, fast. Auf die Frage des Rothaarigen runzelte er nur kurz die Stirn, zuckte leicht mit den Schultern und antwortete mit seiner Frage mit einem kleinen. »Du.« Da er ja nicht wissen konnte, wohin JB fahren wollte, was er überhaupt von dem Jungen Braunhaarigen, endlich mal wieder, überhaupt wollte.

Desto weniger begeistert war er dann, als er sich im Krankenhaus wieder fand, überall um ihn herum dieser Geruch von Disfenktionsmittel, Blut, Sauberkeit. Alles war steril und überall konnte man nur Anzeichen von Leid, tot und unglaublichen Glück erfahren. Egal wo er hinsah, es war immer das gleiche Bild. Menschen, die hofften, ihre liebsten würden bald, gesund, wieder raus kommen. »W-Was m-machen wir h-hier?« Zwar war das Stottern und die leise stimme immer noch gleich wie eh und je, aber sie war deutlich besser, als sie bei anderen Gesprächen jemals war. Da stotterte er bei jedem Buchstaben, sagte meistens nur ein Wort und jetzt? Redete er mit einem...Freund? Im Krankenhaus.
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Zac Parker
Arzt/Auftragskiller
Zac Parker

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BeitragThema: Re: Die Flure Die Flure Icon_minitimeDi Feb 16, 2016 7:40 pm

First post nach den Zeitsprung

Genervt lief Zac durch die Flure. Er war gerade angekommen. Er hatte jetzt Schicht. Mit Großen Schritten lief er durch die Flure, an Ärzten und Patienten vorbei bis hin zum Teamraum. Dort schloss er seine Sachen ein, zog sich den "Tollen" Weißen Kittel an und desinfizierte sich seine Hände. Wieso nochmal genau hatte sich Zachary für den Arztberuf entschieden? Stimmt, dass wusste der 23 Jährige Mann selber nicht. Er hatte sich einfach dazu entschlossen, ein Lebensretter zu werden. Aber, welch Ironie, war er auch ein Mörder. Er war, neben dem Arztberuf, nämlich nicht unschuldig. Nein, der liebe Herr rettete nicht nur leben, nein, er nahm sie auch. Kurz nach seinem Schichtbeginn musste er auch schon direkt in die Notaufnahme Sprinten. Den dort war eine Junge Frau eingeliefert worden und er war der einzige Arzt in der Nähe. Der 23 Jährige war Allgemein Mediziner aber konnte so gut wie alles Operieren. Er hatte mehrere Kurse am Wochenende, die ihm dieses Ausgedehnte Spezialgebiet ermöglichten. Schnell funkte er einen seiner Kollegen an, den er musste weiter. Die Notaufnahme war nicht seine Abteilung. Seine Abteilung war die Untersuchung von den Patienten. Mit aufrechtem Schritt und erhobendem Kopf lief er durch den Gang. Er hatte Hope noch gar nicht gesehen, was ihn einer seits Irritierte und andererseits auch irgendwie freute. Den, obwohl er Hope irgendwie mochte, war sie auch seine Größte Rivalin was es anging, wenn es um Ärztliche Sachen Ging. Den sie war genauso gut wie er und das Störte Zac etwas. Nun Ja. Gerade war Zac auf dem Weg, um eine Junge Frau zu untersuchen, die vor wenigen Stunden entbunden hatte. Bis jetzt war noch nichts großartiges Passiert. Hoffentlich würde es das bald sonst starb Zac wieder vor langeweile...
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Chairo Saeyang
Chairo Saeyang

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BeitragThema: Re: Die Flure Die Flure Icon_minitimeDi Feb 16, 2016 8:06 pm


K A P I T E L Z W E I
Z A C P A R K E R
& S I N H A L Y E S A

Verdammter Punk! Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Jemanden anzufahren - wenn er denn noch im Besitz seines Autos wäre - wäre ihm momentan noch lieber gewesen als selbst getroffen zu werden. Zwar hatte man ihn nicht an-, oder gar überfahren, doch war seine Laune gerade dermaßen gen Null gesunken, dass er doch lieber das Reifenprofil auf dem Körper hätte, anstatt diese schreckliche Schnittwunde und den brummenden Kopf. Oder aber - lieber hätte Sinh Schmerzensgeld herausgegeben und Strafe bezahlt, anstatt nun seine eigene Zeit zu verschwenden. Heute war wohl nicht sein Tag. Normalerweise fand er immer einen Grund, wenigstens einige Herzschläge lang den rosaroten Optimismus durchschimmern zu lassen - aber jetzt? Befand er sich in dem peinlich sauberen Krankenhaus, sah sich das helle, staubfreie Mobiliar an und kämpfte gegen den Drang an, sich den nächsten Verbandskasten zu schnappen und sich wieder auf den Heimweg zu machen. Der Taxifahrer, der nun wohl irgendwo mitten in der Stadt vergeblich auf den 22-Jährigen wartete, hätte sicherlich auch irgendwann in jungen Jahren einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert und könnte ihn, wenn nur nötig, davor bewahren, gleich mitten auf der Straße zu krepieren - würde er denn wirklich die Beine in die Hand holen und loslaufen. Doch waren das - und das war ihm klar - nur kleinere Spinnereien, die aus der schlechten Laune heraus entstanden. Die teure Couch oder den Teppich wollte er sich immerhin nicht vollbluten. Ihm stand der Sinn momentan sowieso mehr nach Kaffee oder sonstigen koffeinhaltigen Getränken als nach Wasser und Schmerzmitteln (und wenn es nur Schwarztee wäre, wäre ihm gerade völlig gleichgültig). Vielleicht würde ihn das ja ein wenig kurieren, seine tägliche Dosis Koffein verabreicht zu bekommen. Die Laune würde steigen, die Mundwinkel würden vielleicht nicht ewig nach unten zucken und wahrscheinlich würden die dunklen Augenringe, die sein sommersprossiges Gesicht zierten, auch irgendwann einmal verblassen.
Aber aber. Immerhin wusste er genau, wie er dem routinemäßigen Fragen entgehen könnte. Den Fragen nach Alter, Wohnort und Blutgruppe, die man sowieso nur halbherzig beantwortete oder stumm mit seinem Ausweis vor der Nase des Gegenübers herumfuchtelte. Sinh hatte, im Gegensatz zu den anderen Standart-Patienten, denen die Lampe auf den Kopf gefallen war oder sie sich die Treppe hinuntergestürzt hatten, immerhin Kontakte, die er mehr oder minder pflegte. Keine, die man unbedingt zum Kaffee einlud oder sich zusammen das nächste Footballspiel ansah (wäre er denn überhaupt an Sport interessiert) sondern mehr die, mit denen man in einer herrlichen Symbiose lebten. Man lieh ihnen Geld, sie retteten einem den Hintern. Man ließ etwas verschwinden, sie - sollte klar sein. Immerhin könnte sich der junge Mann am Ende des Tages selbst auf die Schulter klopfen, anstatt sich auf das Lob anderer zu verlassen. Und das tolle daran; er könnte sich sogar die Schulter aussuchen. Bei weitem besser als irgendwelche tiefgehenden Freundschaften. Doch wie auch immer, gerade gab es wirklich Bedeutenderes als das - weitaus Wichtigeres. Sinh kannte die Gänge des Krankenhauses nicht unbedingt in und auswendig, doch reichte es aus, um durch den Flur zu stolpern und nicht am nächsten Hinterausgang zu landen. Sowieso schien das Glück - trotz allem - gerade mit ihm zu sein. Das Glück in Form eines schlanken Typen, der mit sicheren Schritten vor ihm lief und schon bald von dem Asiaten eingeholt wurde. Anstatt freundlich die Stimme zu heben, landete Sinh's Hand einfach auf der Schulter des anderen, der von ihm angehalten wurde, sodass er ihn fast schon umdrehen konnte. Sein Blick wirkte nicht wie ein 'Schön, dich wieder zu sehen', stattdessen warf er Zachary einen genervten Blick aus den hellgrauen Augen zu. "Du musst mir helfen." - stieß er einfach nur aus, ließ die Hand wieder von der breiten Schulter seines Gegenübers gleiten, starrte diesen jedoch weiterhin an. Wahrscheinlich könnte man, würde man sich die Mühe machen, eine dünne Spur aus kleineren Bluttropfen ausmachen, dort, wo Sinh lang gelaufen war - wobei man gleichzeitig seinen leicht schwankenden Gang nachvollziehen könnte. Er war leicht nach links dirigiert, leicht nach rechts, kurz gegen ein Krankenhausbett (warum standen die überhaupt nutzlos auf dem Flur herum!?) - um anschließend einen kurzen Sprint hinzulegen und seinen jetzigen 'Gesprächspartner' einzuholen. Was genau passiert war, musste schon nicht ausgesprochen werden. Ein Schnitt am Unterarm, Kratzer im Gesicht und eine nicht besonders tiefe Stichwunde am Brustkorb - dazu der zu Tode genervte Blick Sinh's, das sagte genug.
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Zac Parker
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BeitragThema: Re: Die Flure Die Flure Icon_minitimeMi Feb 17, 2016 8:03 pm

Einmal dachte man an nichts böses, träumte von einem Ausgewogenen Mittagessen und dann wurde man so sehr erschreckt, dass man einen Komischen Ton von sich gab und einfach mall 10 Meter [Gefühlt] wegsprang. "Um Gottes Willen!" fluchte er laut und hielt sich sein Herz. Vor ihm stand der Informant der Red Tigers, Sinh. Er schien veletzt - Okay was sollte er auch sonst hier, wenn er nicht verletzt war? Sicher nicht um Zac zu besuchen. Informanten und Auftraggeber waren nicht gerade gut befreundet. Auf jedenfall würde Zac seinen Informanten nie im leben irgendwo hin mitnehmen. Nicht zu irgendwelchen Sportereignissen, Festessen, Ähnlichen festen oder anderen Sachen. Dafür war er zu sehr der Einzelgänger. Vorsichtig näherte er sich Sinh und untersuchte ihn mit den Augen. "Was ist passiert?" fragte er, während er schnell hinter einem Nahegelegenen Eck einen Rollstuhl auftrieb und ihn Sinh hinstellte. "Hinsetzten. Keine Widerrede." meinte er in Dominanter Stimmlage und sah Sinh aus seinen Dunklen Augen an. Zac hatte heute einen Ungewöhnlich Schlechten Tag. Seine Geschwister waren ihm auf den Zeiger gegangen, seine Kollegin Hope war nicht da und er musste sich vor Mark in acht nehmen. Und Emma ging es schlecht. Yippie, super grundlage um arbeiten zu gehen! Aber Tatenlos daheim rumsitzen wollte der 23 Jährige nicht. Dazu war er nicht energielos. Der 23 Jährige war nicht schlapp aber er war auch nicht energiegeladen. Er hatte auch irgendwie keine Motivation um heute jemandem zu helfen. Aber als Arzt hatte man keine Andere Wahl. Es war egal wie und ob man Motiviert genug war. Man musste den Menschen helfen, die seineHilfe brauchten. Und genau das Machte Zac auch. Er ging auf Sinh zu und sah sich die Kratzer in seinem Gesicht an, den Schnitt an seinem Unterarm un den Schnitt über seinem Brsutkorb. "Oh man, hast du einen Unfall gebaut oder was?" meinte Zac Ernst und drückte seine Hand auf die Blutung am Brustkorb, um festzustellen, wie Stark das Blut aus der Wunde trat. Leise murmelte er etwas und drückte Sinh dann in den Rollstuhl, da de 22 Jährige ihm zu langsam war. Er nahm die Griffe, sein Klemmbrett unter den Arm, den Stift im Mund und fuhr ins behandlungszimmer, das jetzt am Nächsten an dem Arzt und seinem Patienten dran war.

>> Behandlungszimmer
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Chairo Saeyang
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BeitragThema: Re: Die Flure Die Flure Icon_minitimeMi Feb 17, 2016 9:58 pm


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Entweder er sah wirklich schrecklich aus - was er doch bezweifelte - oder aber, sein Gegenüber hatte nicht damit gerechnet, angehalten zu werden. Eines von Beiden würde diese Reaktion sicherlich erklären können. Das erschrockene Zurückspringen, der seltsame Ton und das anschließende Fluchen. "Ich freu mich auch, dich wieder zu sehen." kam es Sinh nur über die Lippen, doch schien er seinen sonst so herrlich sarkastischen Ton fast verloren zu haben - oder hielt sich damit einfach zurück. Die Situation gefiel ihm immerhin keinesfalls. Alleine, dass er sich hierher geschleppt hatte, war schon ein Wunder gewesen - und man konnte deutlich sehen, dass es ihm widerstrebte. Nicht nur sagten seine Augen das, gar sein Gesichtsausdruck, sondern auch die Art und Weise, wie er hier stand, die Schultern leicht angezogen und ständig damit beschäftigt, auf seiner trockenen Unterlippe herumzukauen, bis er Blut schmeckte. Wieder ein Aspekt, der die Lust weckte, doch wieder Kehrt zu machen. Er sollte sich die Zähne putzen und ins Bett gehen, Schlaf wirkte doch angeblich Wunder. Nicht nur bei Verletzungen oder Erkältungen, sondern auch bei Herzschmerz oder ganz einfach bei der Verdauung. Auch wenn er, trotz herrschendem Stress, keine Verdauungsprobleme oder dergleichen hätte - mit diesen wäre er sicherlich auch nicht zu Zachary gerannt, der sich inzwischen wieder gefasst hatte und sich nützlich machte. Sinh fand die Wand dennoch hilfreicher als den vorhandenen Rollstuhl - an den Beinen hatte er immerhin nichts. Klar, mit Blutverlust umher zu torkeln war wohl weniger lustig und würde das ganze hinauszögern, doch widerstrebte ihm der Gedanke, sich wie ein seniler Kerl irgendwo hinschieben zu lassen. Oder gar wie Ware. Er war schließlich kein Gegenstand, den man einfach so in den Einkaufswagen warf. "Ich hab beim Stricken eines Wollpullovers eine hitzige Diskussion mit der Stricknadel angefangen - und verloren." brummte er den Arzt vor sich unzufrieden an, seine schmalen Finger suchten Halt an der Wand. Mit ein wenig Pech würde er gleich bestimmt umkippen. Oder? Fehlte nur ein Windstoß, ein Zusammenzucken, und man könnte ihm wieder vom Boden aufkratzen. Zac allerdings schien das wenig zu interessieren.
Nicht die Tatsache, dass Sinh mit dem Gleichgewicht und der Balance kämpfte, sondern mehr sein Unwohlsein. Die Stirn des 22-Jährigen legte sich in Falten und er wich ein wenig zurück, als hätte sein Gegenüber eine ansteckende Krankheit. Lediglich ein ablehnender Laut entwich seiner Kehle, fast ein Knurren, spitz wie eine Nadel. Mit Autoritätspersonen hatte der Sommersprossige es nie wirklich gehabt. Warum? Er war fast ohne solche aufgewachsen, hatte außer den Gestalten im Fernsehen keine Vorbilder gehabt und sich auch nie ein Beispiel an jemandem genommen - was daraus werden konnte? Jemand wie er. Wirklich clever war er zwar, erwachsen ebenso, doch fand man keinen Funken Anstand bei ihm. Trotzdem, er konnte sich intelligenter als manche Leute schimpfen, auch wenn ihm gerade nicht danach war. Dabei war er doch derjenige, der kooperieren sollte, um seines eigenen Willen. Immerhin war er erst hierher gekommen und hatte um Hilfe gebeten - trotzdem, der Rollstuhl war zu viel des Guten. Auf die nächste Frage antwortete er diesmal ehrlicher, immerhin wollte er dem Arzt nichts böses - ganz im Gegenteil, hegte sogar etwas Sympathie dem fast Gleichaltrigen gegenüber. "Irgendwelche beschissenen -- Punks." Ein Ausdruck, den er sich wohl nie abgewöhnen könnte - doch war der Wortschatz des Viersprachigen ohnehin weit gefächert. Doch zurück zu seinen Angreifern, nicht zu deren Bezeichnung - es waren nicht einmal seine Brieftauben gewesen oder gar jemand, dem er etwas schuldete. Nein, anscheinend hatte sich Sinh diesmal zu weit aus dem Fenster gelehnt - und nicht damit gerechnet, dass sein Gesprächspartner ihm mit Verstärkung nachging. "Trinken bis meine Gehirnzellen hinüber sind kann ich auch, nur bin ich klug genug es nicht zu tun." stieß er noch aus - und fasste das ganze so knapp zusammen. Die Beweggründe eines Betrunkenen sollte man mal verstehen. Wohl auch nicht die des halben Schrankes, der dermaßen aggressiv auf Sinh's verbalen Angriff reagiert hatte. Und das hatte der 22-Jährige nun davon; doch einen Platz im Rollstuhl und der Anblick des sich bewegenden Bodens, der ihm den Magen umdrehte. Doch wollte er dessen Inhalt lieber bei sich behalten - und schaffte das, zu seinem und auch zu Zacharys Glück. Er ließ den Arzt einfach machen, ließ sich auch ohne weiteren Protest durch den Flur schieben, hob nur derweil kurz die Hand an und fuhr sich mit dieser durchs Gesicht.
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